Förderung einer Wallbox für privat: So holst du dir den Zuschuss für deine Ladestation

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Die Mobilitätswende ist in vollem Gange. Die Zulassungszahlen für reine Elektrofahrzeuge steigen kontinuierlich an. So waren im Mai dieses Jahres 26.786 Stromer neu zugelassen – ein Plus von 380,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Damit die Akkus der E-Autos immer einsatzbereit sind, fördern Bund und Länder den Einbau privater Wallboxen im Rahmen der THG-Quote.

Doch E-Mobilisten profitieren über die Förderungen hinaus auch vom Verkauf der von ihnen eingesparten.

emobia zeigt, wie’s geht.

Inhaltsverzeichnis:

Zehn Millionen Elektroautos sollen im Jahr 2030 über Deutschlands Straßen rollen. So zumindest will es die Bundesregierung.

Der Grund: Um den Anstieg der Erderwärmung zu verringern und damit die Klimakatastrophe abzuwenden, müssen die Emissionen des klimaschädlichen Treibhausgases Kohlendioxid (CO₂) in der Bundesrepublik bis zum Jahr 2030 um 40 bis 42 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 sinken – von 164 Millionen Tonnen CO₂ auf etwa 95 Millionen Tonnen CO₂.

Zum Vergleich: Im Jahr 2019 wurden in Verkehr etwa 163,5 Millionen Tonnen CO₂ ausgestoßen.

Um den Umstieg vom Verbrenner auf ein sauberes Elektroauto zu beschleunigen, hat die Bundesregierung ein umfassendes Förderpaket geschnürt: Mit dem Umweltbonus erhalten zukünftige E-Mobilisten bis zu 6.000 Euro beim Kauf eines neuen oder gebrauchten Elektro- oder Brennstoffzellen-Autos.

Bis Ende dieses Jahres gibt es beim Kauf reiner E-Fahrzeuge gar bis zu 9.000 Euro – zur Abfederung der Corona-Krise wurde der Umweltbonus mit dem Konjunkturpaket kräftig aufgestockt.

Zudem profitieren E-Mobilisten von steuerlichen Anreizen. Damit bei der Fahrt mit dem reinen Stromer der Akku immer voll geladen ist, fördert die Bundesregierung zudem den Ausbau öffentlicher Stromtankstellen sowie die Installation privater Ladesäulen mit zusätzlichen 50 Millionen Euro.

1. Wallbox Definition: Was ist eigentlich eine Wallbox?

Wer sein Auto über Nacht in der eigenen Garage laden möchte, installiert am besten eine Wallbox. Zwar liefern die meisten Hersteller zum Elektroauto auch einen Stecker für die normale Haushaltssteckdose. Der gilt aber nur für die Notfallladung – die Stromer sollten dort höchstens eine Stunde angeschlossen werden.

Der Grund: „Infrastruktur und Sicherheit der herkömmlichen Steckdosen sind nicht für die Dauerbelastung durch das Laden des Autoakkus ausgelegt. Es drohen Kurzschlüsse, Stromausfälle, Leitungsschäden und sogar Brände“, warnt Markus Emmert, Vorstand des Bundesverbands E-Mobilität.

E-Mobilisten, die sicher laden wollen, greifen deshalb zur Wallbox.

Die etwa 4,5 Kilogramm schwere Ladestation wird an die Garagen- oder Hauswand montiert und versorgt den Autoakku sicher mit Strom. Installiert wird die Wallbox vom Elektriker. Der prüft beim Anschluss Leitungsinfrastruktur und Schutzvorrichtungen.

Denn für eine Wallbox mit hoher Ladeleistung von 11 oder 22 Kilowatt braucht es einen dreiphasigen Drehstromanschluss mit einer Stromstärke von 16 beziehungsweise 32 Ampere und einer Spannung von 400 Volt. In der Regel liegt ein solcher Anschluss im modernen Ein- oder Mehrfamilienhaus bereits an – ist das nicht der Fall, muss unter Umständen ein gesonderter Stromanschluss gelegt werden.

2. Ladestation-Elektroauto-Förderung: Welche Wallboxen sind förderfähig?

Eine Leistung von 11 Kilowatt sollte die private Wallbox schon haben. Denn: „Die Wallbox-Förderung der KfW bekommt nur, wer eine Wallbox mit einer Ladeleistung von 11 Kilowatt und intelligenter Steuerung installiert“, erklärt Emmert.

Zudem muss der Strom fürs Aufladen ausschließlich aus erneuerbaren Quellen stammen – E-Mobilisten benötigen also einen Ökostrom-Tarif oder eine eigene Photovoltaik-Anlage. Ist das der Fall, schießt die Förderbank über das Programm 440 bis zu 900 Euro für Einbau und Anschluss der Ladestation inklusive aller Installationsarbeiten zu.

Als intelligent gelten nach Angaben der KfW Ladestationen, „wenn sie sich vernetzen lassen und in das Energieversorgungssystem eingebunden werden können.“

Eine solche Wallbox bietet E-Mobilisten viele Vorteile:

  • Du kannst über eine App bequem vom Sofa aus bestimmen, dass dein Elektroauto zum Beispiel nachts betankt wird, wenn die Netzauslastung niedrig ist (oder aber während der Mittagsstunden, wenn die Photovoltaikanlage auf dem Dach günstigen Sonnenstrom liefert).
  • Zudem interagiert eine intelligente Wallbox mit dem Netzbetreiber und kann die Ladeleistung anpassen oder den Ladevorgang auf einen günstigeren Zeitpunkt verschieben.

Damit E-Mobilisten auf einen Blick sehen, ob ihre Ladestation förderfähig ist, hat die KfW eine Liste aller Wallboxen zusammengestellt, für die es Zuschuss gibt.

KFW-Liste: Förderfähige Ladestationen (Wallbox) in Deutschland

Förderung Wallbox für privat

3. Für wen gibt es eine Wallbox-Förderung?

Die KfW bezuschusst die Installation einer Wallbox ausschließlich für Privatpersonen, die ein Wohngebäude besitzen.

Anspruchsberechtigt sind:

  • Hauseigentümer
  • Wohnungseigentümergemeinschaften
  • Mieter
  • Vermieter (wie Wohnungsgenossenschaften)
  • Unternehmen der Wohnwirtschaft

Wichtig ist, dass die Wallbox in einem Wohngebäude installiert wird und nicht öffentlich zugänglich ist.

Handelt es sich um ein Gebäude, in dem sowohl Wohnungen als auch Gewerbeflächen vorhanden sind, gewährt die KfW die Förderung nur dann, wenn die Wallbox an einem Stellplatz installiert wird, der konkret der Wohnung des Antragstellers zugeordnet ist.

Nicht anspruchsberechtigt sind dagegen Unternehmen, die ihre Ladestation zur gewerblichen Nutzung errichten wollen und dort zum Beispiel ihre Dienstfahrzeuge oder die E-Autos ihrer Kunden laden wollen.

4. Förderung Wallbox KfW: Schritt-für-Schritt zur Antragstellung (inkl. Checkliste)

Um den Zuschuss über die KfW zu erhalten, beantragen E-Mobilisten die Förderung 440 direkt über das Zuschussportal der KfW – und zwar, bevor sie die neue Wallbox bestellen.

Haben Sie die Antragsbestätigung erhalten, müssen sie ihre Identität nachweisen. Dazu nutzen sie den Schufa-IdentitätsCheck, die Video-Identifizierung oder das Postident-Verfahren. Ist der Identitätscheck abgeschlossen, können sie die Wallbox durch einen Fachbetrieb installieren lassen.

Ist die Ladestation eingebaut, laden sie die Rechnungen für Kauf und Installation der Wallbox im KfW-Zuschussportal hoch. Der Zuschuss wird anschließend auf das Konto ausgezahlt.

Checkliste: So kommen Sie an Ihre geförderte Ladesäule

5. BAFA-Förderung Wallbox: Alles zur Förderung vom Staat

Das Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) selbst stellt keine Förderung für Wallboxen beziehungsweise deren Anschaffung und Installation bereit. Über die BAFA können E-Mobilisten ausschließlich die Umweltprämie für den Kauf eines E-Autos beantragen.

Wer einen Zuschuss für die eigene Ladestation möchte, wendet sich an die KfW.

Förderung Wallbox BAFA

6. Regionale Förderungen von Ländern und Kommunen

Doch nicht nur die KfW bezuschusst über ihr Förderprogramm 440 den Einbau einer privaten Ladestation.

Auch einige Bundesländer und Kommunen haben Förderungen im Programm – meist jedoch nur für Unternehmen und Gewerbetreibende.

Oft lohnen die landeseigenen Zuschüsse gar mehr als die KfW-Förderung. Kombinieren können E-Mobilisten die verschiedenen Förderungen aber leider nicht.

In jedem Fall gilt aber: Zuerst den Kostenvoranschlag einholen, dann den Förderantrag stellen und erst nach Genehmigung die Wallbox bestellen und einbauen lassen!

6.1 Wallbox-Förderung NRW

Das einwohnerstärkste deutsche Bundesland hat sich mit dem Programm „ElektroMobilität NRW“ voll und ganz dem Ausbau der Elektromobilität verschrieben.

Eine separate Förderung über den BAFA-Zuschuss für den Kauf eines E-Autos und die KfW-Förderung für Anschaffung und Installation einer privaten Ladesäule gibt es für Privatpersonen allerdings nicht – die wenden sich für die Förderung ihrer privaten Wallbox auch in NRW an die KfW.

Eigentümern von vermieteten Wohnimmobilien zahlt das Land dagegen bis zu 50 Prozent, maximal 15.000 Euro, der Kosten für eine Beratung in Sachen E-Mobilität.

6.2 Wallbox-Förderung Bayern

Auch der Freistaat hat bisher kein eigenes Programm zur Förderung privater Ladesäulen aufgelegt.

Natürlich kommen aber auch alle Bayern, die eine eigene Wallbox in der Garage aufhängen möchten, in den Genuss der KfW-Förderung.

6.3 Wallbox-Förderung Baden-Württemberg

Spannend bleibt es derweil in Baden-Württemberg: Hier förderte die L-Bank bis zum 31. Mai dieses Jahres öffentliche und private Ladepunkte über das Programm Charge@BW mit bis zu 2.500 Euro.

Aufgrund der bundesweiten Ladesäulen-Förderung über die KfW sei nun aber „eine Neuausrichtung von Charge@BW erforderlich, um Doppelförderungen zu vermeiden und die Förderung an neue Anforderungen anzupassen“, heißt es vonseiten der L-Bank.

Wann es so weit sein wird, ist derzeit noch unklar.

6.4 Wallbox-Förderung Niedersachsen

Auch das Land Niedersachsen hat die Förderung privater Ladesäulen auf Betriebshöfen kleiner und mittlerer Unternehmen sowie auf den Parkplätzen von Kaufleuten, Freiberuflern, Vereinen und Handwerksbetrieben zum 31. März 2021 eingestellt.

Wer einen Ladesäulen-Zuschuss sucht, muss sich also an die KfW wenden.

6.5 Wallbox-Förderung Hessen

In Hessen gibt es keine Förderung für private Wallboxen in Wohngebäuden oder Garagen.

Im April 2021 endete zudem auch das Förderprogramm für die Installation von Ladesäulen auf den Parkplätzen von Unternehmen und Vereinen.

Ob im 2022 ein neues Förderprogramm aufgelegt wird, ist derzeit unklar.

6.6 Wallbox-Förderung Berlin

Die Investitionsbank Berlin (IBB) fördert im Rahmen des Programms Wirtschaftsnahe Elektromobilität (WELMO) neben der Beratung zum Umstieg auf E-Mobilität und dem Kauf eines E-Autos auch die Installation öffentlicher und privater Ladesäulen.

Das Förderprogramm richtet sich vornehmlich an Selbstständige sowie kleine und mittlere Unternehmen.

Allerdings kommt auch in den Genuss der Förderung, „wer über das Förderprogramm EnergiespeicherPLUS einen Förderantrag gestellt und durch den Betrieb der Anlage die Eigenschaft als Gewerbetreibender erhält, beziehungsweise erhalten hat“, heißt es bei der IBB.

Prüfen Sie deshalb vor dem Kauf der Wallbox, ob Sie in diesen Förderkreis fallen. Falls nicht, bleibt immer noch der Antrag bei der KfW.

6.7 Wallbox-Förderung Brandenburg

In Brandenburg gibt es derzeit keine über die bundesweite Förderung hinausgehenden Zuschüsse.

Brandenburger E-Mobilisten, die eine eigene Wallbox in der Garage anbringen lassen, stellen ihren Förderantrag an die KfW.

6.8 Wallbox-Förderung Hamburg

Mit dem Projekt ELBE (Electrify Buildings for Electric Vehicles) fördert die Investitions- und Förderbank Hamburg (IFB) den Ausbau der Ladeinfrastruktur im nicht-öffentlichen Bereich.

Förderberechtig sind:

  • Unternehmen
  • Hochschulen
  • Vereine
  • Wohnungsbaugesellschaften
  • Wohnungseigentümergemeinschaften

Letztere erhalten mindestens 40, maximal 60 Prozent der Kosten für Kauf, Installation und Anbindung privater Ladestationen.

6.9 Wallbox-Förderung in Kommunen

Darüber hinaus hat auch so manche Kommune ein Förderprogramm für die Anschaffung einer privaten Wallbox aufgelegt.

  • So bezuschusst die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt Düsseldorf Kauf und Anschluss der Wallbox mit bis zu 50 Prozent, maximal 1.000 Euro.
  • Im Kreis Wolfenbüttel gibt es immerhin 300 Euro für die eigene Stromtankstelle.
  • In München gibt es 40 Prozent, maximal 3.000 Euro für Planung, Montage und Anbau einer privaten Wallbox und bis zu 10.000 Euro für Schnellladepunkte.

Und auch viele andere Kommunen bezuschussen die private Ladestation.

In einigen Städten und Gemeinden kann die Förderung gar mit dem KfW-Zuschuss kombiniert werden.

Auf jeden Fall lohnt es sich für E-Mobilisten, vor der Anschaffung der Wallbox einmal bei der Gemeinde nachzufragen.

Förderung Wallbox für privat von Energieversorgern

7. Förderungen von Energieversorgern

Bei der Anschaffung einer privaten Stromtankstelle hilft auch so mancher Energieversorger. Finanzielle Anreize wie Zuschüsse zur Wallbox oder ein günstiger Stromtarif soll Autofahrern den Umstieg auf das Elektroauto versüßen.

  • So gibt es zum Beispiel bei der Süwag bis zu 150 Euro zusätzlich zur KfW-Förderung, wenn E-Mobilisten ihre Wallbox über das Energieunternehmen kaufen.
  • Die Stadtwerke Lübbecke fördern die private Ladestation mit bis zu 500 Euro – vorausgesetzt, die künftigen Wallboxbesitzer beziehen die Energie fürs Laden über die Stadtwerke. Die Fördersumme wird nach der Installation in fünf Teilbeträge jeweils im Rahmen der Jahresschlussabrechnung gutgeschrieben.
  • Kunden der Mainzer Stadtwerke erhalten bis zu 600 Euro für ihre Wandladestation.
  • Kunden des Darmstädter Versorgers Entega erhalten immerhin bis zu 200 Euro.

Es lohnt sich also, vor dem Kauf einer Wallbox einmal beim Energieversorger nach einer Förderung zu fragen.

Aber Achtung: Blenden lassen sollten sich E-Mobilisten von der Förderung nicht.

Mitunter sind die mit dem Zuschuss verbundenen Stromtarife deutlich teurer als die anderen Energieanbieter.

Hier gilt also: Tarife vergleichen und Förderung und Kosten ganz genau durchrechnen!

8. THG-Quote: So verdienst du mit deiner Wallbox Geld

E-Mobilisten können aber nicht nur einen Zuschuss zu den Kosten für ihre private Ladesäule erhalten. Über den Verkauf der THG-Quote erhalten sie zusätzlich jedes Jahr bares Geld.

Die THG-Quote, auch Treibhausgasminderungsquote, bestimmt, um welchen Prozentsatz zum Beispiel Mineralölunternehmen ihre Treibhausgas-Emissionen reduzieren müssen. Erreichen Sie diese Vorgaben nicht, müssen sie eine Strafzahlung leisten. Allerdings können sie THG-Quoten erwerben – und zwar auch von privaten E-Mobilisten. So generiert die vom Staat geförderte Wallbox zusätzliche Einnahmen – die Kosten haben sich schnell ausgezahlt.

„Wer ein E-Auto und eine eigene Wallbox in der Garage hat, kann zwischen 100 bis zu 180 Euro jährlich für seine THG-Quote bekommen“, freut sich Fatih Gökgöz, Geschäftsführer des THG-Quoten-Vermittlers emobia.de. Der Vorteil durch emobia: Der Fahrzeugbesitzer muss keins von den mühseligen Aufgaben tun. emobia übernimmt alles und bezahlt die Anmelder sofort aus, ohne dass sie warten müssen, bis deren CO₂-Einsparung verkauft ist.

9. Fazit: So bringt deine Ladesäule bares Geld

E-Mobilisten müssen nicht auf einen freien Parkplatz neben der öffentlichen Ladesäule in der Stadt hoffen oder extra zu Ikea fahren. Sie können ihren Stromer auch bequem in der heimischen Garage betanken.

Schnell und sicher lädt das E-Auto an der Wallbox – deren Kauf und Einbau fördert das Bund jetzt mit bis zu 900 Euro.

Und auch Länder, Kommunen und Energieversorger haben ganz unterschiedliche Förderungen und Unterstützungen für Wallbox-Käufer in petto. Wichtig ist aber, den Zuschuss vor der Bestellung der privaten Ladestation zu beantragen.

Ist die Wallbox einmal installiert, profitieren E-Mobilisten zusätzlich vom THG-Quotenhandel.

Wie Sie Ihre eingesparten THG-Quoten effektiv und zum besten Preis verkaufen können, erfahren Sie bei emobia.de.

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